Das bin ich: Sören Richter, heute 44 Jahre alt, Vater von drei Kindern, Innenarchitekt und leidenschaftlicher Handwerker.

Seit über zwei Jahrzehnten ist Leder mein Werkstoff. Ich entwickle und bearbeite Objekte aus Leder, was nicht nur Präzision, sondern auch ein tiefes Verständnis für die Geschichte und den Charakter jedes einzelnen Stückes erfordert.

Ein erstes Treffen mit Mario liegt rund sieben lehrreiche Jahre zurück, in denen ich viel Zeit mit ihm verbringen durfte und in der er mich in seine ganz eigene Welt des Punzierens – und vor allem des Prägens von Leder – mitgenommen hat. Heute bin ich ihm sehr dankbar für den Vertrauensvorschuss, mit dem ich sein Unternehmen nun weiterführen kann. Als sein Nachfolger sehe ich mich in der Verantwortung, dass der bundesweit letzte Handwerksbetrieb dieser Art nachhaltig Bestand hat.

Meine Aufgabe ist es, die Kunst der Lederprägung mit höchstem Anspruch an Stil, Authentizität und Nachhaltigkeit fortzusetzen und Vanino & Henkel so in eine neue Ära zu führen.

Mein Traum – Die traditionellen Techniken in die Designsprache der Gegenwart zu holen und miteinander zu vereinen.

Mein Weg – Das Verbinden von traditionellen Verfahren mit modernen Techniken. Das ermöglicht mir, die unverwechselbare Ästhetik historischer Häuser zu bewahren, die das Erscheinungsbild meiner Heimatstadt prägen. Es erfüllt mich mit Freude, Geschichte in ihrer Substanz zu erhalten und gleichzeitig Räume zu schaffen, die für kommende Generationen Bestand haben.

Wie sich unsere Wege kreuzten.

Ich bin Mario vor ca. 7 Jahren begegnet, als ich auf der Suche war nach einer bestimmten Lederbearbeitungsmaschine. Durch den Hinweis einer Gerberei bin ich zu Mario gekommen, mit dem Anliegen eine Maschine von ihm zu kaufen.
Bei unserem ersten Treffen haben wir uns gleich für mehrere Stunden festgequatscht. Nach meinem Besuch in seiner Werkstatt war mein Interesse geweckt für das Handwerk des Lederprägens!
Auch wenn ich mich schon früher mit dem Punzieren beschäftigt habe, ist das Prägen noch mal eine eigene Welt. In den nun folgenden 2-3 Jahren bin ich immer häufiger zu Mario in die Werkstatt gefahren um von ihm zu lernen.
Mit der Zeit haben wir ganz vorsichtig angefangen über eine mögliche Weiterführung von Vanino&Henkel durch mich zu sprechen.
Das hörte sich dann ungefähr so an:

Mario: Ich finde ja niemanden der das hier fortführen will und kann.

Sören: Ich würde das schon gerne weitermachen!

Mario: Ja, dann mach doch.

Etwa ein Jahr später wurden wir dann etwas konkreter und haben über Zahlen und einen möglichen Zeitpunkt gesprochen.
Im Herbst 2023 war es dann soweit.
Über mehrere Monate, waren es ca. 15 Fahrten mit meinem Transporter in meine Werkstatt nach Bünningstedt.
Es hatte sich einiges angesammelt seit  1952 in den Räumlichkeiten von Vanino&Henkel in Hamburg Hamm…
Die größte Herausforderung stellte jedoch der Transport der großen Maschinen dar! Beim Einzug in die Werkstatt in Hamm 1952 hatte das Gebäude Türöffnungen in jedem Stockwerk nach außen und einen Kranbalken um schwere Lasten in die oberen Stockwerke zu befördern.
Im Jahr 2022 war davon aber nichts mehr übrig,  und es stellte sich als echte Mammutaufgabe heraus die , zum Teil 1 Tonne schweren Maschinen, aus dem ersten Stock zu bekommen…
Dieser Kraftakt wurde vom NDR gut dokumentiert und begleitet.